Kaum am Einsatzort angekommen, nahm die Übung für den vierköpfigen Zugtrupp aus Blaubeuren eine überraschende Wende. Von der Einsatzleitung wurde den Männern die Aufgabe übertragen einen Meldekopf für die insgesamt über 150 eingesetzten Helfer mit Ihren 45 Fahrzeugen zu errichten. Unter der Leitung von Zugführer Florian Scheck wurden die kurz aufeinanderfolgend eintreffenden Einheiten mit Ihren jeweiligen optionalen Einsatzschwerpunkten erfasst, in einen Bereitstellungsraum geleitet und nach und nach auf Anforderung der Fachgruppe Führung- und Kommunikation aus Wangen ins eigentlichen Einsatzgebiet entsandt. Nachdem die letzte Einheit den Bereitstellungsraum verließ wurde der Blaubeurer Zugtrupp mit der Leitung eines separaten Einsatzabschnitts betraut.
Das eigentliche Übungsobjekt war ein seit 1962 stillgelegtes Ziegelwerk, das mit seinen viergeschössigen Aufbau ein breitgefächertes Übungsszenario ermöglichte. Angenommen wurde, dass aufgrund eines überraschend aufgezogenen Sturmes eine Jugendgruppe sich in das brachliegende Industrieobjekt zurückzog. Aufgrund der maroden Substanz richtete das Unwetter auch im Innern des Gebäudes Schäden an, so dass einzelne Kleingruppen eingeschlossen wurden und es einzelne Verletzte gab.
Zuerst galt es die genaue Anzahl an vermissten Personen zu ermitteln, diese dann aufzusuchen und nach einer Erstbehandlung ins Freie zu transportieren. Hierzu war auch die neunköpfige Bergungsgruppe aus Blaubeuren unter der Leitung von Gruppenführer Matthias Längerer eingesetzt.
Bevor das Gebäude zum Betreten freigegeben wurde, mussten sowohl Teile der Außenfassade als auch einzelne Decken im Innern abgesichert und einzelne Wege beleuchtet werden. Die Verletzten aus den oberen Stockwerken wurden über eine durch Steckleiterteile errichtete schiefe Ebene abtransportiert und dem bereitstehenden Rettungsdienst der ebenfalls eingeladenen Johanniter- Unfall-Hilfe übergeben.
Andere Einheiten legten eine Schlauchleitung von der naheliegenden Aach zum Einsatzobjekt.
Die Rettungsarbeiten zogen sich über mehrere Stunden hin, so dass bei Einbruch der Dunkelheit noch die großflächige Beleuchtung des Areals durch die THW Beleuchtungsgruppen erforderlich wurde.
Während ein Großteil der Helfer an der Ziegelei beschäftigt war, errichteten weitere Kräfte in einer naheliegenden Turnhalle eine Verpflegungsstation sowie mit Feldbetten ein Nachtlager.
Am Sonntag Vormittag wurde ein gemeinsames Frühstück eingenommen, anschließend zusammen aufgeräumt und nach einer Abschlussbesprechung die Rückfahrt in die jeweiligen Heimatstützpunkte zwischen Ulm und Friedrichshafen angetreten.
Die Verantwortlichen zogen ein äußerst positives Fazit der Veranstaltung. Das Zusammenspiel zwischen den jeweiligen Fachgruppen unterschiedlicher Ortsverbände klappte reibungslos und durch die neuen Digitalfunkgeräte war die interne Kommunikation gegenüber früherer Großübungen deutlich besser.